Im März 2018 war es soweit, wir konnten unsere erste Spende durchführen! Die Reise führte uns nach Berg Karabach. Dieses Gebiet liegt in Vorderasien zwischen Armenien und Aserbaidschan. Nach mehrmonatiger Planung und wertvoller Unterstützung vor Ort, konnten wir das Projekt im März 2018 in die Tat umsetzen. Wir spendeten einen Inkubator, eine Zentrifuge, zwei Minischüttler und ein UV-VIS-Spektrometer der Universität und dem Spital in der Berg Karabach Region.
Die Laborgeräte wurden bei einem offiziellen Empfang übergeben. An der Universität wurde von uns die Stiftung vorgestellt und ein Vortrag über die Perspektiven in der Life Sciences-Industrie gehalten. Das anwesende Staatsfernsehen filmte den Empfang und berichtete am gleichen Tag darüber. Wir wurden während der ganzen Reise und insbesondere an der Universität sehr herzlich empfangen. Die ausgeprägte Gastfreundschaft in Berg Karabach hat uns sehr berührt.
Wir wurden bei der Gesundheitsministerin empfangen die sich persönlich für die Spende bedankte.
Für uns war die Reise nach Berg Karabach sehr wichtig. Da es unsere erste Mission war, wurden dadurch alle unsere ausgedachten und definierten Prozesse auf die Probe gestellt. Die Stiftung bestand die Feuertaufe. Das macht uns sehr froh und stolz! Die Freude in den Augen der Empfänger zu sehen ermutigt und motiviert uns für weitere Projekte.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den Firmen und Instituten die in unsere Stiftung vertrauten und Laborgeräte gespendet haben. Wir hoffen auf weitere Spendegeräte und Missionen!
Nachfolgend ein Artikel vom Autor Christian Frei der ausführlich über diese Mission berichtet. Wir danken Christian für den gelungenen Bericht!
Christian Frey:
Ende März 2018 ist es so weit – das dreiköpfige Team der Kuhner Fondation trifft in Stepanakert ein. Der Transport der sensiblen Geräte von der Schweiz in den Südwesten Aserbaidschans ist reibungslos verlaufen. Die Zentrifuge, der Wärmeschrank und weiteres Laborzubehör sind unversehrt in der Universität und im städtischen Krankenhaus angelangt. Nun gibt das Team eine Einführung in die An- und Verwendung der Geräte. Ebenso wichtig ist der stetige Wissenstransfer – die Wissenschaftler in Stepanakert sollen selbständig zur Lösung von medizinischen und umwelt- oder ernährungstechnischen Problemen in der Region beitragen können.
Wie kam es überhaupt zur Gründung der Stiftung? Laura Kühner (Maschineningenieurin) arbeitet in der Kühner AG, die hochwertige Laborgeräte produziert und vertreibt. Ihr fiel auf, dass Chemie- und Pharmafirmen in die Jahre gekommene Geräte oft ausmustern; obwohl sie noch funktionstüchtig sind, werden sie verschrottet. Laura Kühner sagt, es sei schon lange ihr Wunsch gewesen, etwas gegen diese Verschwendung zu unternehmen, ohne jedoch eine genaue Vorstellung zu haben, wie sie ihr Ziel umsetzen könne. Während einer Geschäftssitzung mit Tim Bürgin (Biotechnologe) entstand die Idee, einen Laborschüttler in einem Wettbewerb zu verschenken – daraus entwickelte sich das Vorhaben, eine eigene Stiftung zu gründen. Zusammen mit Gifty Dwamena (Chemikerin) war das Team komplett. Sie gründeten die Kuhner Foundation mit dem Zweck, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Firmen geben der Kuhner Foundation ihre ausgemusterten Artikel. Das Team prüft die Laborgeräte und nimmt Kontakt mit potenziellen Empfängern auf. Schliesslich kümmert sich die Stiftung um den Transport und die Übergabe der Gerätschaften und schult das Personal.
Über einen Vertriebspartner der Kühner AG wurde die neu gegründete Stiftung auf das Krisengebiet in Vorderasien aufmerksam und nahm Kontakt mit der Universität, dem Krankenhaus und den Zollbehörden auf. Die Republik Arzach wird weder von den Vereinten Nationen noch vom Europarat anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil von Aserbaidschan. Nach dem Zerfall der Sowjetunion brach ein Bürgerkrieg aus, dessen Folgen noch heute spürbar sind. Dem Stadtzentrum sehe man fast nichts mehr an, sagt Gifty Dwamena, doch sobald man etwas weiter nach draussen fahre, seien die Spuren der Zerstörung noch überall sichtbar. Der Lebensstandard der Bevölkerung sei tief, die Wirtschaft schwach und die politische Lage immer noch instabil.
Nach ihrem ersten erfolgreichen Projekt hoffen die drei Teammitglieder, dass sich vermehrt Firmen bei ihnen melden, um die Stiftung zu unterstützen. Ihr Ziel besteht darin, einmal pro Jahr ein solches Grossprojekt durchführen zu können.